Welche Sicherheitstipps sollten Anfänger am Gasgrill vor, bei und nach der Inbetriebnahme kennen?
Grillen mit Gas liegt voll im Trend und findet weltweit immer mehr Anhänger. Der erstmalige Umgang mit dem Medium Flüssiggas / LPG bereitet allerdings so manchem ein mulmiges Gefühl. Muss es nicht, wenn man gewisse Grundregeln kennt und in jeglicher Hinsicht sorgfältig mit dem Gasgrill sowie allen Anlagenkomponenten wie Gasflasche, Druckminderer oder Gasschlauch umgeht.
Wichtiges in Kürze und vorab
Die Flüssiggasanlage eines Gasgrills hat in der Regel immer denselben grundsätzlichen Aufbau: Die Gasflasche liefert die Energie in komprimierter Form. Der Druckminderer (auch Druckregler genannt) regelt den unkontrollierten Druck aus der Gasflasche auf einen stabilen Wert herunter, mit dem der nachfolgende Gasgrill konstant gut arbeiten kann. Der Gasschlauch stellt die Verbindung zwischen Druckminderer und Gasgrill her.
Die Überwurfmutter des Druckminderers am Anschluss der Gasflasche ansetzen und mit Drehungen nach links fixieren. Es genügt, wenn Sie zunächst handfest anziehen und dann zum Beispiel mit dem MiniTool etwas nachziehen. Ist der Druckminderer fixiert, montieren Sie als Nächstes den Gasschlauch. Dazu einfach die Überwurfmutter des Gasschlauchs auf den Ausgangsanschluss des Reglers drehen und je nach Anschluss mit der anderen Seite des Gasschlauchs am Gasgrill genauso verfahren. Die Verbindungen können Sie in der Regel handfest anziehen und mit einem Gabelschlüssel vorsichtig nachziehen.
Zum Abschluss: Dichtheitskontrolle!
Neukauf oder Gebrauchtkauf
Wer einen Gasgrill neu kauft – egal ob im Fachhandel vor Ort oder online -, bekommt immer Druckminderer und Gasschlauch mitgeliefert. Das ist eine Vorgabe an die Hersteller von Gasgrills. Legt sich jemand einen gebrauchten Gasgrill zu, bitte vorher mit dem Verkäufer sprechen, ob er Druckminderer und Gasschlauch mitverkauft.
Sind diese Komponenten kein Bestandteil des Lieferumfangs beim Gebrauchtkauf, dann lassen Sie sich als potenzieller Käufer exakte Bilder und Bezeichnungen vom Druckminderer und Gasschlauch geben. Damit tun Sie sich im Fachhandel um einiges leichter, wenn Sie sich selbst passende Komponenten anschaffen. Auf unserer Website finden Sie auch Hilfe bei der Auswahl: https://www.gok.de/fluessiggasanlagen-freizeit/grill-bbq/.
Im Nachfolgenden wollen wir uns ein wenig genauer mit den vier Kernkomponenten beim Grillen mit Gas beschäftigen: Gasflasche, Druckminderer, Gasschlauch und Gasgrill.
Gasflasche
Weltweit gibt es unterschiedliche Typen von Gasflaschen. Der Inhalt ist bei allen mehr oder weniger gleich, wenn die Rede von Flüssiggas / LPG ist. Das war es dann aber meist mit den Gemeinsamkeiten, denn sowohl Größe, Durchmesser, Füllvolumen als auch Anschlüsse können sich unterscheiden.
Wenn Sie keine Erfahrungswerte haben, sprechen Sie doch einfach mal mit einem Freund oder Bekannten, der bereits Gasgriller ist oder Sie lassen sich im Handel beraten, wo es auch Flüssiggas zu kaufen gibt, zum Beispiel bei Flüssiggasverteilern oder im Baumarkt.
Üblicherweise werden in Deutschland Gasflaschen mit einem Füllgewicht von 5, 8 oder 11 Kilogramm verwendet; im (europäischen) Ausland sind Gasflaschen mit bis zu 16 Kilogramm Füllgewicht verbreitet.
Druckminderer
Dem Druckminderer, auch Druckregler oder Gasdruckregler genannt, kommt eine wichtige Aufgabe zu: Er muss in allen Betriebszuständen den unkontrollierten Flaschendruck auf ein konstantes Maß regeln, damit der Grill zuverlässig arbeiten kann. In Deutschland arbeiten die Gasgrills mit einem Betriebsdruck von 50 mbar. Im Ausland sind zudem Drücke um die 30 oder 37 mbar verbreitet.
„Erstgriller“ sollten natürlich darauf achten, dass der Anschluss des Druckminderer mit dem der Gasflasche zusammenpasst und dass die Angaben zum Betriebsdruck auf dem Druckminderer identisch sind mit der Angabe auf dem Gasgrill. Wer sich einen neuen Grill anschafft, informiert sich am besten vor dem Kauf, ob dieser auch für das Zielland ausgelegt ist. Dann liegt auch der passende Druckminderer für die jeweiligen Flaschenanschlüsse bei. Beim Gebrauchtkauf (vor allem über Ländergrenzen hinweg) kann es allerdings ein wenig komplizierter werden. In diesen Fällen intensiven Kontakt zum Verkäufer pflegen und nach den Anschlüssen bzw. Betriebsdruck fragen.
Eine Auflistung der gängigen Anschlüssen und in welchen Ländern sie verwendet werden, haben wir hier in einer Übersicht.
GOK bietet zwei unterschiedliche Typen an Druckminderern speziell fürs Grillen mit Gas an:
Während die BASIC-Variante klassisch nur den Druck reguliert, verfügt die PRO-Variante über eine zusätzliche Sicherheitseinrichtung sowie ein Manometer zur Druck- und Dichtheitskontrolle.
Beide Druckminderer sind natürlich fürs Grillen mit Gas geeignet, die PRO-Variante bietet das Höchstmaß in puncto Sicherheit und Funktionalität.
Ausgangsseitig haben die Druckminderer in der Regel einen sogenannten ¼ LH-KN-Anschluss. Das heißt nichts anderes, als dass es sich um ein Linksgewinde in der Dimension ¼ Zoll handelt. Damit der Gasschlauch auf den Druckminderer passt, muss er eingangsseitig über einen ¼ LH-ÜM-Anschluss verfügen, also ein Linksgewinde mit Überwurfmutter.
Im Übrigen sind die gängigen Anschlüsse der Flüssiggaskomponenten alle mit einem Linksgewinde ausgestattet. Das kann bei vielen „Erstgriller“ anfangs zu großer Frustration führen, da eigentlich alle gewohnt sind, nach rechts zu drehen, um eine Verbindung zu fixieren.
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Gasschlauch
Wie bei den Gasflaschen auch, gibt es nicht den einen Gasschlauch, der für alle Grills und Druckminderer in allen Ländern passt – leider. Es gibt unterschiedliche Anschlussvarianten, variierende Längen und Materialien.
Beim Neukauf des Gasgrills liegen natürlich Druckminderer und Schlauch bei, die auf die Einbausituation abgestimmt sind. Ist beim Gebrauchtkauf weder Regler noch Schlauch dabei, informieren sich „Erstgriller“ am besten beim Fachhandel und/oder fragen beim Verkäufer nach, welche Anschlusssituation er hatte.
Wie erwähnt, existieren die Gasschläuche in unterschiedlichen Materialien, nämlich Gummi und Kunststoff. GOK bietet beide Varianten an, hat aber auch einen Favoriten, besonders wenn der Griller auch mal bei niedrigen Temperaturen zu Grillzange und Fleischthermometer greift. Der Gasschlauch aus Gummi ist einfach flexibler, besonders wenn die Temperaturen sinken. Alle Infos und Unterschiede gibt´s hier:
Was wir sowohl Anfängern als auch Profis am Gasgrill empfehlen können: Schützt vor allem im Winter die Gasschläuche, am besten indem man sie abmontiert und gesondert lagert. Hungrige Tiere knabbern auf Beutezug gerne mal auf dem Schlauchmaterial herum. Das kann sowohl kurz- als auch langfristig zu Undichtheiten führen. Umso wichtiger ist es, regelmäßig die Dichtheitsprüfung durchzuführen und ab und an mal einen Blick „unter“ den Grill zu werfen auf Komponenten wie Druckminderer und Gasschlauch.
Austauschfristen und Sicherheitstipps
Was viele Griller nicht wissen oder gerne mal vergessen: Komponenten wie Druckminderer und Gasschlauch sind Verschleißteile und sollten in wiederkehrenden Abständen ausgetauscht werden – der Sicherheit zuliebe! In Deutschland gilt das Arbeitsblatt G 612 des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) für den Betrieb von ortsveränderlichen Flüssiggasfreizeitanlagen. Nach zehn Jahren ist der Austausch von zum Beispiel Druckminderer und Gasschlauch nach dieser Regelung Pflicht.
Dazu sei gesagt, dass so mancher Hersteller kürzere Tauschzyklen empfiehlt, um auch eine dauerhaft zuverlässige Funktion seiner Grillgeräte zu gewährleisten. Griller sollten sich daher immer die Bedienungsanleitung etwas genauer ansehen.
Tipps rund um die Gasflasche
Gegrillt wird natürlich nach wie vor im Sommer und da taucht besonders häufig die Frage auf: Macht es was, wenn die Gasflasche bei 35 Grad in der prallen Sonne steht? Die kurze Antwort: Nein! Die ausführliche gibt es in diesem Beitrag:
Vor dem Grillen dann zunächst die Gasflasche aufdrehen. Dazu genügt wenig Drehbewegung. Hört man das obligatorische Zischen, ist die Flasche offen und bereit zur Entnahme. Ist das Grillgut vom Rost und auch der letzte Gast verköstigt, empfehlen wir zunächst die Gaszufuhr zum Gasgrill über dessen Drehregler zu unterbrechen und dann das Ventil der Gasflasche zu schließen. Zwischen Regler und Grill befindet sich nun eine kleine Restmenge Gas. Um das auch noch entweichen zu lassen, einfach kurz einen der Drehregler am Gasgrill öffnen. Das Gas entweicht und ist in dieser minimalen Menge überhaupt nicht gefährlich.
Als Anfänger stellt man sich natürlich auch die Frage: Wie lange hält so eine Gasflasche? Erfahrungsgemäß trifft man es nie so, dass die Flamme erlischt, das Grillgut gar, jeder Gast satt ist und dann erst nichts mehr aus der Gasflasche rauskommt. Deshalb dauert es eigentlich nicht lange und die meisten Griller schaffen sich eine Reserveflasche an. Aber wo diese lagern? Im Idealfall besitzt der Griller ein Gartenhäuschen oder einen abschließbaren Unterstand. Dort lässt sich die Reserveflasche perfekt lagern.
Dichtheitsprüfung
Ist die Anlage dann komplett aufgebaut und korrekt angeschlossen, trennt Sie vorerst nur noch eines vom Grillvergnügen: Bitte führen Sie unbedingt eine einfache Dichtheitskontrolle der gesamten Anlage durch. Wie Sie das schnell und unkompliziert machen können, sehen Sie hier:
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Hat Ihr Druckminderer ein integriertes Manometer, können Sie die Dichtheit der Anlage auch damit prüfen. Das funktioniert so:
Diese Dichtheitskontrolle sollte übrigens regelmäßig vor jeder Nutzung des Gasgrills durchgeführt werden. Zudem erwähnt das Arbeitsblatt G 612 des DVGW eine wiederkehrende Prüfung der Anlagen durch eine Fachperson bzw. eine Fachfirma. Das Ergebnis hält der Prüfer in einer Prüfbescheinigung fest, deren Inhalt beispielsweise Anschrift des Nutzers, Art der Anlage, Druckregler, Gasschlauch, Gasgerät, Sicht-, Dichtheits- sowie Funktionsprüfung ist.
Weitere Produktempfehlungen
Neben Druckminderer und Gasschlauch gibt es noch weitere Produkte rund um die Komponenten der Gasanlage. Wir stellen Sie kurz vor:
- Schlauchbruchsicherung: Sperrt den unkontrollierten Austritt von Flüssiggas im Falle eines massiven Lecks am Gasschlauch und ist Vorschrift, wenn der Gasschlauch länger als 150 Zentimeter ist.
- Senso4s PLUS: Damit lässt sich eine plötzlich leere Gasflasche verhindern!
- Regulierventil: Manche Grills haben zu viel Power und man tut sich beim Garen mit niedriger Temperatur schwer. Mehr Infos hier:
- Lecksuchspray: Ideal für die schnelle Dichtheitsprüfung.
- Verschlussschraube Regler und Reglerhalterung: Wer seine Anlage häufiger demontiert oder zum Beispiel einwintert, sollte sich diese Produkte mal anschauen.