Wozu brauche ich einen Insektenschutz bei Druckreglern?
Wer häufiger Druckminderer von GOK an Gastanks oder in 33 Kilogramm-Flaschenanlagen installiert, kennt vermutlich den markanten schwarzen Stutzen, den Insektenschutz. Zu was dieser dient, sagt in erster Linie schon der Name. Durch den Schutz vor kleinen Mehrbeinern gewährleistet die Vorrichtung die ordnungsgemäße Funktion des sogenannten PRV und in der Folge des OPSO. Mehr dazu in diesem Beitrag.
Die Insektenschutzvorrichtung ist für die sogenannte Atmungsöffnung zum Aufstecken beziehungsweise Aufschrauben gedacht. Es gibt eine Vielzahl von Druckreglern, die im Freien installiert sind – Druckminderer in Behälteranlagen an Flüssiggastanks oder in Mehrflaschenanlagen. Häufig hat die Regeleinheit dann ein sogenanntes PRV.
Wer mehr über das PRV erfahren möchte, dem sei obiger Link ans Herz gelegt. Kurz zur Erklärung: Das PRV (Pressure Relief Valve; zu Deutsch: Sicherheitsabblaseventil) ist eine im Druckregler integrierte Sicherheitseinrichtung. Steigt der Druck auf der Ausgangsseite des Druckminderers, bläst das PRV über die Atmungsöffnung Flüssiggas in die Umgebung ab.
Nist- und Brutstätte
Eben jene Atmungsöffnung ist zuweilen für Insekten und Kleingetier attraktiv. Sie nehmen diese als Nist- und Brutplatz her und verstopfen mit ihrem Bau die Atmungsöffnung.
Das hat einerseits natürlich Einfluss auf die Funktion des PRV beziehungsweise kann es dafür sorgen, dass das PRV nicht mehr macht, was es eigentlich soll. Andererseits kann eine verstopfte Atmungsöffnung bewirken, dass eine Sicherheitseinrichtung den Gasdurchfluss komplett sperrt – sofern sie im Druckregler integriert ist.
Kleine Ursache, große Wirkung
Das OPSO (Over-Pressure Shut Off; zu Deutsch: Sicherheitsabsperreinrichtung) überwacht den Ausgangsdruck am Druckregler und sperrt den Durchgang bei unzulässig hohem Druck. Durch eine verstopfte Atmungsöffnung verändern sich die Druckverhältnisse in der Armatur; manchmal so zum Ungünstigen, dass das OPSO anspricht.
Die Folge: Der Gasdurchgang ist gesperrt und die Anlage beziehungsweise angeschlossene Verbrauchsgeräte wie Gasherde, Gasthermen oder Hallenheizungen gehen auf Störung. Konsequenz für den Betreiber ist der Anruf beim Fachinstallateur, der sich auf – die nicht ganz so einfache – Fehlersuche begeben muss. Und das nur, weil eine kleine Schutzvorrichtung auf der Atmungsöffnung fehlt. Man denkt unweigerlich an die Redewendung: Kleine Ursache, große Wirkung.
Zwei Stufen, zweimal Insektenschutz
Daher: Wenn beigelegt oder mitgeliefert, immer auch den Insektenschutz an der Atmungsöffnung des Druckreglers anbringen. Sollte die Armatur zweistufig arbeiten, hat sie auch zwei Atmungsöffnungen, demzufolge auch zwei Insektenschutzvorrichtungen.
Vorsicht beim Reinigen
Abschließend noch ein Tipp für alle, die festgestellt haben, dass sie den Insektenschutz vergessen haben und die Atmungsöffnung zugebaut ist. Nehmen Sie auf keinen Fall etwas Spitzes und versuchen damit, alles aus der Öffnung herauszupulen. Denn: Über die Atmungsöffnung gelangen Sie direkt an die Membrane des Druckminderers. Mit einem spitzen oder scharfkantigen Gegenstand könnten sie diese Membrane beschädigen, was beispielsweise Fehlfunktionen im Regelverhalten der gesamten Armatur zur Folge haben könnte.
Sollten Sie die Atmungsöffnung als Fehlerquelle für Fehlfunktionen ausgemacht haben, können Sie zum Beispiel einen Fachbetrieb mit der Säuberung beauftragen. Oder Sie nehmen einen stumpfen Gegenstand und versuchen selbst – sehr vorsichtig – die Verstopfung zu lösen.
Einzelbestellung Insektenschutz
Wem der Insektenschutz – aus welchen Gründen auch immer – abhandengekommen ist, der findet hier die beiden Varianten samt Bestellnummer.