Wie kann ich eine Anlage trotz leerem Gastank betreiben?
Sommer: Das große Grillfest eines Restaurants steht an. Mitten in den Vorbereitungen verweigern Gasherd und Gasofen den Dienst. Winter: Minustemperaturen draußen, behagliche Wärme im Gebäude. Doch dann: Die Temperatur im Inneren sinkt, weil die Gastherme auf Störung ist. In beiden Fällen kann die Ursache sein, dass der Flüssiggastank leer ist. Was also tun?
Um solchen oder ähnlichen Szenarien entgegenzuwirken, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Präventiv
Zuerst können Sie Risiko eines überraschend leergefahrenen Tanks minimieren, empfiehlt GOK, den Füllstand permanent zu überwachen. Jeder Flüssiggastank verfügt beispielsweise über einen mechanischen Inhaltsanzeiger, an dem der Betreiber den Füllstand ablesen kann. Bei Anlagen mit schwierigem Zugang zum Inhaltsanzeiger macht der Einsatz eines elektronischen Fernanzeigers Sinn.
Diesen kann der Betreiber der Anlagen an einem Punkt installieren, von wo aus er den Füllstand dauerhaft im Blick hat. Zudem bietet GOK die Möglichkeit, den Inhalt des Flüssiggastanks bequem per SMS oder Internet-Datenbank zu überwachen.
Erste Hilfe, wenn der Tank leer ist
Was aber tun, wenn der Worst Case Realität wird? Bei solchen Ereignissen – und gesetzt den Fall, der Flüssiggaslieferant hat sein Geschäft nicht zufällig nebenan – kann der Betreiber die Anlage aus einer Flüssiggasflasche betreiben beziehungsweise den Tank notbefüllen lassen.
Drei Möglichkeiten:
Hat der Behälterdruckregler einen sogenannten Notversorgungsanschluss, kann der Betreiber eine Gasflasche mittels Schlauch inklusive Schlauchbruchsicherung an die Anlage anschließen (Möglichkeit 1).
Hat der Behälterdruckregler jedoch keinen entsprechenden Anschluss hilft die Behälter-Notversorgungs-Garnitur (Möglichkeit 2). Großer Unterschied zur vorher genannten Möglichkeit: Zwischen POL-Anschluss des Tanks und Druckregler wird ein T-Stück geschalten, das die Gasflasche mit der Anlage verbindet.
Möglichkeit 3: Über eine sogenannte Notbefüllungs-Schlauchleitung können eine 33 Kilogramm-Gasflasche und der Tank direkt miteinander verbunden werden. Diese Befüllung darf ausschließlich eine Fachkraft vom Gasversorger vornehmen – auf keinen Fall der Betreiber selbst.
Voraussetzung schaffen
Mit diesen drei Möglichkeiten kann eine Flüssiggasanlage schnell wieder zum Laufen gebracht werden, wenn der Tank leer ist. Voraussetzung dafür ist selbstverständlich, dass der Betreiber zügig an Flüssiggasflaschen kommt; im besten Fall hat er diese als Notreserve gelagert.
Aber Vorsicht, eine 33 Kilogramm-Flasche ist kein dauerhafter Ersatz. Sie ist schneller leer als gedacht beziehungsweise kann im schlechtesten Fall die notwendige Menge an Flüssiggas nicht auf Dauer liefern. Im folgenden Schaubild sehen Sie die maximale Entnahmeleistung einer 33 Kilogramm-Flasche:
Zur Einschätzung der Entnahmemenge hilft Ihnen dieser Beitrag: Wie viele Kilowattstunden entsprechen einem Kilogramm Flüssiggas (Propan)?