Was muss ich bei der Umstellung von Zwei- auf Einstrangsystem beachten?
Mehrere Faktoren können bei der Umstellung einer Heizölverbraucheranlage von Zwei- auf Einstrangsystem eine Rolle spielen.
Ein Zweistrangsystem besteht, wie der Name bereits verrät, aus zwei Leitungen. Über den Vorlauf saugt die Brennerpumpe dabei Heizöl aus dem Tank an. Nicht verbrauchtes Heizöl fließt über den Rücklauf wieder in den Tank.
Dem Einstrangsystem fehlt der Rücklauf. Aus dem Tank wird nur so viel Heizöl entnommen, wie der Brenner tatsächlich benötigt. Bei der Installation von Neuanlagen kommt ausschließlich das Einstrangsystem zum Einsatz. Allerdings werden auch immer mehr Altanlagen vom Zwei- auf das Einstrangsystem umgerüstet. Wir zeigen Ihnen, was Sie bei der Umstellung beachten müssen.
Kleinere Leitungsdimension – frostfrei
Wie bereits erwähnt, sind im Einstrangsystem die Fließgeschwindigkeiten deutlich geringer. Deshalb müssen Sie darauf achten, Rohrleitungen nur dort zu verlegen, wo ihnen Frost nichts anhaben kann.
Der Leitungsquerschnitt spielt beim Zweistrangsystem keine so große Rolle. Er ist meist großzügig bemessen, da es nicht zum Ausgasen (Entweichen von Gasen aus dem flüssigen Brennstoff) durch geringe Fließgeschwindigkeiten kommen kann. Im Einstrangsystem hat das Heizöl eine längere Standzeit. Je besser die Rohrleitung an die Gegebenheiten angepasst ist, desto weniger Luft sammelt sich dort. 4, 6 oder 8 Millimeter sind die zumeist verwendeten Leitungsquerschnitte bei Einstrangsystemen.
Richtige Schneidringe
Die simple Regel: Stahlschneidring bei Stahl- oder Aluminiumrohr, Messingschneidring (Bild) bei Kupferrohr.
Verstärkungshülsen verwenden
Das Arbeitsblatt DWA-A 791-1 (TRwS) und die Technischen Regeln Ölanlagen (TRÖl) schreiben die kleinen Helfer vor, die ein nicht aus Stahl bestehendes Rohr verstärken. Sollten Sie die Verstärkungshülsen nicht einsetzen, kommt es schneller zu Undichtheiten an den Schneidringverbindungen.
Stetiges Gefälle (selbstsichernde Saugleitung)
Wenn möglich, sollten Sie die Rohrleitung zum Tank hin mit einem stetigen Gefälle verlegen. So verhindern Sie, dass bei einer Undichtheit Heizöl in die Umwelt gelangt. Auch das Rückschlagventil muss aus der Leitung, sofern eines eingebaut ist. Eine derartige Installation ist zumeist nur bei Erdtanks möglich.
Hebersicherung einbauen (nicht-selbstsichernde Saugleitung)
Liegt der tiefste Punkt der Saugleitung unterhalb des Maximalfüllstandes des Heizöltanks, kann es passieren, dass der Tank bei einem Rohrleitungsbruch leerläuft. Nur eine Sicherheitseinrichtung gegen Aushebern verhindert, dass größere (Umwelt-)Schäden bei einer Leckage entstehen.
Filterwechsel
Wer von Zwei- auf Einstrangsystem umstellt, braucht einen anderen Filter. Das heißt: Entweder Sie setzen einen Filter mit manueller Entlüftungseinrichtung ein oder die von uns empfohlene Heizölfilter-Enlüfterkombination (Bild).
Weitere, nützliche Informationen – nicht nur zu Ein- und Zweistrangsystemen – finden Sie übrigens in den Technischen Regeln Ölanlagen (TRÖl).
Ventile
Wie oben bereits erwähnt, darf kein Rückschlagventil im Einstrangsystem vorhanden sein. Wir empfehlen, das alte Kipphebelventil gegen ein neues zu tauschen. Wichtig dabei: Nicht vergessen, den Schließkegel aus dem Kipphebelventil herauszunehmen.
Alternativ zu dem Tausch des Kipphebelventils empfehlen wir, eine komplett neue Tankentnahmearmatur einzubauen.